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Fließgewässer in Augsburg


Augsburgs Fließgewässer sind die Lebensadern der Stadt, sowohl ökologisch - als spezieller Lebensraum für Tier- und Pflanzenarten - als auch geschichtlich. Denn der Zugang zum Wasser war die Voraussetzung für die industrielle Entwicklung der Stadt.

 

Sichtbare Zeugnisse dieser kulturhistorischen Bedeutung ist die hoch entwickelte Wasserarchitektur und -kunst sowie das reich verzweigte Netz an Bächen und Kanälen. Bis heute wird das Augsburger Stadtbild von diesem historischen Erbe geprägt.

 

 

Lech, Wertach und Singold

descLech und Wertach sind Alpenflüsse. Der Lech entspringt im Lechquellengebirge in Tirol und mündet nach 257 km bei Marxheim in die Donau.

 

Die Wertach hat ihr Quellgebiet im Gemeindegebiet von Bad Hindelang in den Allgäuer Alpen. Nach 150 km fließt sie in im Augsburger Stadtgebiet in den Lech. Der Mündungsbereich wird von einer Landspitze, der Wolfzahnau, markiert.

 

Der Ursprung der Singold befindet sich in Waal, einer Marktgemeinde im Ostallgäu. Im Augsburger Stadtteil Göggingen geht der kleine Fluss nach einer Fließstrecke von 45 km in den Fabrikkanal über, der als Wertachkanal, Holzbach und Senkelbach in der Wolfzahnau schließlich in die Wertach mündet.

 

 

Bäche und Kanäle

Die zahlreichen Bäche und Kanäle in Augsburg werden in zwei Typen unterteilt:

 

 

Lechkanäle

descDie sogenannten Lechkanäle (im Mittelalter auch als "Leche" bezeichnet) werden mit Lechwasser gespeist, das heute an der Staustufe 22 über den Lochbach und am Hochablass über den Hauptstadtbach aus dem Lech ausgeleitet wird.

 

Zunächst dienten die Lechkanäle dazu, den Stadtgraben als Verteidigungsanlage stetig mit Wasser zu versorgen.

 

Später nutzte man auch die Energie und die Transport- und Entsorgungsmöglichkeiten, die das fließende Wasser boten.

 

Der Bau der Lechkanäle war die Voraussetzung für die industrielle Entwicklung Augsburgs. Der Bau der Kanäle außerhalb der Stadt erfolgte meist in alten Flutrinnen des Lechs. Schon die Römer lenkten Lechwasser auf diese Weise nach Augsburg.

 

 

Quellbäche

descDie Quellbäche (im Volksmund auch "Gießer" genannt) entspringen in Quellfluren der Flussauen und führen reines Grundwasser.

 

Die Gießer dienten über Jahrhunderte der Trinkwasserversorgung Augsburgs. Ihr Verlauf wurde oft künstlich verändert, um bestimmte Verteiler-Punkte gezielt mit Trinkwasser versorgen zu können.

 

Ein gutes Beispiel für einen Quellbach ist der Brunnenbach im Stadtwald Augsburg, der noch heute zu den kulturhistorisch bedeutenden Wassertürmen am Roten Tor (aus dem 15. Jahrhundert) fließt. Von diesen Wassertürmen wurden die Augsburger noch bis 1879 mit Trinkwasser versorgt. Auch die berühmten Augsburger Prachtbrunnen erhielten ihr Wasser aus dem Brunnenbach.

 

Die gesamt Fließstrecke aller Quellbäche im Stadtgebiet umfasst rund 50 km.

 


(Fotos: LPVA)